Könnte es einen besseren Weg geben, eine gute Tat zu tun, als durch ein Glas Wein? Ich glaube nicht, und ich bin sicher, dass viele mir beipflichten würden, dass es nach einer sehr viel angenehmeren Alternative klingt, als in einem dummen Anzug einen Marathon zu laufen.
Im vergangenen Dezember nahm ich an einer Gruppe für Unternehmer zum Thema Philanthropie teil, und es ging um die Frage ‚Wie können wir durch unsere Geschäftstätigkeit der Gesellschaft etwas zurückgeben?‘ Ein paar Monate zuvor hatte ich eine Weinparty für Freunde organisiert, die nicht an einem meiner Events hatten teilnehmen können und dafür die übriggebliebenen Flaschen der Hersteller verwendet. Ich hatte über ein Dutzend Flaschen aufgereiht, ein wenig zu essen bereitgestellt um uns nüchtern zu halten, und erzählte ihnen, was wir jeweils tranken. Am Ende des Abends gingen alle nach Hause, gesättigt, glücklich und mit ein wenig mehr Wissen über Wein – ohne einen Cent ausgegeben zu haben. Das brachte mich zum Nachdenken. Ein Abend mit Speis und Trank in der Gesellschaft gleichgesinnter Menschen ist etwas, wofür Menschen durchaus auch gerne etwas zahlen – weshalb also nicht diese Events nutzen, um etwas Gutes zu tun?
Etwa zur selben Zeit las ich einen Post in Carrie Fosters Facebook-Gruppe. Sie erzählte die tragische Geschichte, wie bei ihrer Tochter eine seltene, lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert wurde, etwa um die Zeit herum, als meine eigene Tochter zur Welt kam. Sie bat die Leser keine Tränen zu vergießen (eine Bitte, der man unmöglich nachkommen konnte) und schrieb darüber, wie sie organisierte, um den Familien, die den Tag auf der Palliativstation von Münchens größten Krankenhäusern verbringen würden, Weihnachtsfreude zu bereiten, und wie sie plante, Events zu organisieren, um den Familien dieser Kinder zu helfen. Ich schrieb Ihr ein paar Zeilen, wir trafen uns, und sie erzählte mir von der Erfahrung ihrer Familie beim Umgang mit der Krankheit ihrer Tochter und den damit zusammenhängenden Bedürfnissen. Ihre Stärke und Willenskraft, etwas für Familien in ähnlicher Situation wie der ihren zu tun, rissen mich vom Hocker und wir begannen, darüber zu reden, was wir gemeinsam tun könnten.
Mit ihrer neu etablierte Wohltätigkeitsorganisation, The Sticky Fingers Family Association (was sich mit ‘Familienvereinigung Klebrige Finger e.V.’ übersetzen ließe), arbeitet sie daran, Aktivitäten zu schaffen, welche Beziehungen zwischen betroffenen Familien fördern, so dass sie sich auf dieser Reise gegenseitig helfen und unterstützen können. Es existieren schon viele Organisationen, die beim Bereitstellen von Mitteln für Forschungen für die Heilung dieser Krankheiten helfen oder dabei, Kindern unvergessliche Ausflüge zu ermöglichen, aber keine, welche die Familien unterstützen, die während ihrer Krankheit an deren Seite stehen. Ihre geplanten Aktivitäten sind unter anderem lustige Tage draußen mit den Kindern, Events für die Eltern, um ihnen ein wenig kostbare Ich-Zeit zu verschaffen (beinahe unmöglich sogar mit Kindern, die nicht rund um die Uhr betreut werden müssen, ich weiß!) und informative Workshops zu Aspekten, welche die Lebensqualität dieser Kinder verbessern können.
Ich erzählte ihr von meiner Weinparty und wir beschlossen schnell, ein Datum für eine Sommer-Gartenparty in diesem Sinne festzuhalten. Zum Glück lachte an jenem Tag die Sonne vom Himmel für uns. Mit 15 verschiedenen Weinen – manche waren Reste von anderen Events, andere netterweise von befreundeten Weinherstellern gespendet – und einigen delikaten Speisen, gesponsert von Florian von Flo and Co, eines der Mitglieder des Vorstands der Sticky Fingers Family Foundation (ihr wohltätiger Verein) war der Abend eine wahre Freude für Liebhaber von gutem Essen und Wein. Abgesehen von einer offenen Weinbar, hielten wir auch eine Wohltätigkeitsauktion ab, für ein paar besondere Flaschen aus meinem Keller. Bei dem Event kamen über 2500 Euro zusammen. Ein fantastisches Ergebnis. Am 28. Februar 2019, dem Welttag der seltenen Erkrankungen, werde ich Carrie helfen, etwas ganz Besonderes zu organisieren, jenes Event war erst der Anfang!
Was Wohltätigkeitsorganisationen weiter weg betrifft, so arbeite ich auch mit der deutschen Abteilung von Simply Smiles, einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich der Aufgabe widmet, den Kindern von Oaxaca, einer der ärmsten Regionen Mexikos, eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Ihre Gründerin und ich trafen uns, als unsere Kinder denselben Kindergarten besuchten, und wurden schnell Freunde. Ich erwähnte ihr gegenüber, dass ich die Weine, die ich hatte, einem guten Nutzen zuführen wollte, aus Respekt vor der Leidenschaft und Hingabe, welche die Produzenten in ihre Entstehung stecken, und möchte, dass sie genossen werden, während sie am besten sind. Am 6. Juli gab ich eine Charity Weinparty als Teil ihres jährlichen Fundraising-Events, die mit …. Euro abschloss. Dieses Geld wird genutzt werden, um ein neues Kinderheim zu bauen und Kindern eine bessere Zukunft zu geben.
Nach diesen Events bin ich glücklich, sagen zu können, dass mein Keller leer und mein Herz voll ist. Es gibt nichts Erfüllenderes, als die privilegierte Position, in der ich mich selbst finde, zu nutzen, um einen Unterschied im Leben von Menschen zu machen – ohne, dass ich in einem dummen Anzug einen Marathon laufen muss…
Wenn Sie irgendeines meiner Fundraising-Events unterstützen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt zu mir auf unter faye@fayecardwell.com